Oberfränkische Innovation ermöglicht Roboterkalibrierung 4.0

preccon veranstaltet Workshop für die Mitglieder des Automobilnetzwerks ofraCar

Was ist Roboterkalibrierung 4.0 und was bringt das den Unternehmen aus der Automobilindustrie? Diesem Thema widmete sich ein Workshop des Bayreuther Unternehmens preccon speziell für die Mitglieder des Automobilnetzwerks ofraCar. Neben theoretischem Wissen zeigte der Roboterspezialist auch wie eine innovative Robotermesstechnik in der Praxis funktioniert.

Ungeplanter Anlagenstillstand – in der roboterbasierten Fertigung geht damit nicht nur ein hoher Ertragsausfall einher. Hinzu kommen oft noch Zusatzkosten durch den Einsatz von Fachpersonal für die Fehlersuche und –behebung. Ebenso können Materialausschuss oder zumindest Qualitätsschwankungen sowie Lieferverzögerungen und enttäuschte Kunden die Folge sein. Auch die Teilnehmer des Workshops „Roboterkalibrierung 4.0“, den die preccon Robotics GmbH kürzlich gemeinsam mit dem Automobilnetzwerk ofraCar anbot, kennen diesen Sachverhalt und schilderten teilweise konkrete Praxis-Beispiele samt der oft mühsamen Suche nach den Ursachen. „Um die Ausfallzeiten so gering wie möglich zu halten, oder besser noch, sie ganz zu verhindern, gelte es jedoch, die Ausfallursachen, wie zum Beispiel Verschleiß von Roboter und / oder Greifer, eine Veränderung der Umgebung, Softwarefehler oder fehlerhaftes Produktionsmaterial schnell zu erkennen oder besser noch, von vornherein zu vermeiden“, sagt Martin Loch von preccon, der den Workshop leitete.

Korrektur per Knopfdruck

Wie kann man für diesen komplizierten Sachverhalt eine einfache Lösung finden? Damit beschäftigt sich preccon seit Langem intensiv und hat im Zuge dessen gemeinsam mit dem Partnerunternehmen teconsult GmbH precision robotics ein intelligentes und vollautomatisches Messsystem für Roboter entwickelt. Es trägt den schlichten Namen iMS (intelligent Measurement System), besteht aus einem kleinen weisen Kästchen, diversen Vermessungskomponenten und geballter Hightech. Verbunden mit der Robotersteuerung kann es den Roboter samt Greifer sowie seine Umgebung vermessen und die Zustände permanent analysieren. Registriert das System Abweichungen vom Idealzustand, können diese vollautomatisch und auf Knopfdruck korrigiert werden und das, noch bevor es zu einem Stillstand der Anlage kommt. „Mit diesem System ermöglichen wir letztendlich die Roboterkalibrierung 4.0, die der Industrie 4.0, also einer digitalisierten und vernetzten industriellen Produktion, gerecht wird“, erklärt Loch.

Im Workshop in den Räumen von preccon in der Bayreuther Dieselstraße erfuhren die Teilnehmer natürlich nicht nur, wie die Entwicklung in der Theorie funktioniert und welche Vorteile für die Fertigung daraus resultieren, sondern konnten sich auch an einem Vorführmodell einen Eindruck machen, wie diese in der Praxis aussehen kann.

„Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie innovativ unser Mittelstand hier vor Ort ist“, sagt Christian Meister, der Geschäftsführer von ofraCar. „Deshalb ist es uns ein wichtiges Anliegen, auch über Veranstaltungen wie diese die Unternehmen in Oberfranken zusammenzubringen und damit das Potenzial unserer Wirtschaft noch besser auszuschöpfen.“

 

Über preccon

Die preccon Robotics GmbH wurde 2006 von Hartmut Lindner und Dieter Ladegast, beide Spezialisten auf dem Gebiet der Robotertechnik, gegründet. Seither hat sich das Unternehmen vom Dienstleister im Bereich der Robotik hin zu einem Anlagenbauer entwickelt, der flexible roboterbasierte Fertigungslösungen für Unternehmen verschiedenster Branchen anbietet. Seit Kurzem ist auch die Roboterkalibrierung mit iMS zu einem wichtigen Standbein des Unternehmens geworden. Mehr Informationen über preccon und iMS finden sich unter www.preccon.com und www.ims4robot.com.

 

Foto: Martin Loch (links) und Christian Meister neben einer mit iMS ausgestatten Roboterzelle.